Befragung zum Einfluss der Inflation auf den OTC-Markt
Die anhaltenden Preissteigerungen verändern das Kaufverhalten von Kund:innen – auch im Gesundheitswesen. Dass immer weniger Geld ausgegeben wird, kann hier Umsatzeinbußen zur Folge haben. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) und das Gesundheitsnetzwerk Loge8 führten Ende 2022 eine dreistrangige Befragung durch, um die Stimmung bei Endverbraucher:innen, Apotheken und OTC-Herstellern einzufangen.
Verbraucherumfrage zum OTC-Kaufverhalten
„Hat sich Ihr Kaufverhalten für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel aufgrund der Inflation geändert beziehungsweise werden Sie es ändern?“ – so lautete die Fragestellung, die unsere xeomed-Plattformen an die Verbraucher:innen richteten. In einer ersten Erhebung zeigte sich folgendes Votum:
- 59 % antworteten mit einem klaren Nein.
- 21 % konnten die Frage nicht eindeutig beantworten.
- 20 % gaben an, ihr Verhalten umgestellt zu haben.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass trotz Geldentwertung die Mehrheit der Endverbraucher:innen ihr Kaufverhalten bei nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln so beibehalten wollten wie bisher.
Beurteilung der Apotheken
Im gleichen Zeitraum wurden 160 Apotheken mit vergleichbaren Fragestellungen zum inflationsbedingten Wandel des Kaufverhaltens der Konsument:innen interviewt. Die Befragung ergab geteilte Ansichten:
- 47 % antworteten, dass es zu keiner Veränderung kam.
- 49 % waren der Meinung, einen Umbruch festzustellen.
- 4 % konnten keine klare Aussage darüber treffen, ob sich das Kaufverhalten verändert hat.
Aus Sicht der Apotheken wurden die meisten nicht-verschreibungspflichtigen Medikamente zuvorderst für akute Krankheiten gekauft, gefolgt von chronischen Erkrankungen und als präventive Maßnahme.
Stimmungsbild der OTC-Hersteller
Im selben Zeitraum nahmen zudem 42 OTC-Unternehmen an einer Online-Befragung teil. Sie wurden gefragt, ob sie im 1. Halbjahr 2023 einen inflationsbedingten Rückgang für den Verkauf von OTC-Arzneimitteln erwarten. Über 56 % bejahten dies. Hauptgründe waren
- knappere Budgets (19 Unternehmen),
- Verunsicherung (17 Unternehmen) und
- beide Faktoren (14 Unternehmen).
Lediglich 38 % waren bezüglich ihrer Verkaufszahlen optimistisch. Insgesamt deuteten die Befragungen auf negative Entwicklungen im Selbstmedikationsmarkt hin.
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